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Budapest: Jobbik-Protestkundgebung gegen israelische Bombenangriffe auf Gaza

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Gestern Abend versammelten sich an die tausend Menschen vor der israelischen Botschaft in Budapest zu einer friedlichen Protestkundgebung, zu der die nationale Partei Jobbik aufgerufen hatte. Unter Polizeischutz erschienen auch ein paar Gegendemonstranten, die meisten von ihnen in jüdischer Kleidung und mit Kipa.

Pastor Loránt Hegedűs jun. - Bildquelle: http://alfahir.hu/

Pastor Loránt Hegedűs jun. – Bildquelle: alfahir.hu/[/caption]

Während einer beeindruckenden Rede sagte der evangelisch-reformierte Pastor Loránt Hegedűs jun., dass Israel einen Eroberungskrieg führe, der propagandistisch als Selbstverteidigung getarnt sei, sich aber mehr und mehr zum Völkermord hin entwickle. Als besonders beschämend bezeichnete der Pastor die Tatsache, dass ein guter Teil der hiesigen Presse sich dabei zum Komplizen mache, indem sie den Konflikt so darstelle, dass beide Konfliktparteien von gleicher Stärke seien, was aber bei weitem nicht zutreffe. Er kritisierte auch, dass die religiösen Führer Ungarns das Blutvergießen nicht verurteilten und somit die Zehn Gebote missachteten. Er würde es begrüßen, wenn ein Tribunal auf Basis der göttlichen Werte eingesetzt würde und die Verantwortlichen für das Blutvergießen dort als Kriegsverbrecher zur Rechenschaft gezogen würden. (1)

Jobbik-Vorsitzender Gábor Vona - Bildquelle: http://alfahir.hu

Jobbik-Vorsitzender Gábor Vona – Bildquelle: alfahir.hu[/caption]

Gábor Vona, der Vorsitzende der Jobbik, begründete in seiner Ansprache die Protestkundgebung damit, dass die Ungarn auf demselben Planeten lebten wie die Opfer und die Verbrecher und unter dem Blutvergießen ebenso litten wie jene. Die Kundgebung sei nicht antisemitisch, also gegen die Juden gerichtet, sondern verurteile den Völkermord und stelle sich auf die Seite der Humanität. Er verwies darauf, wie oft er und seine Partei bereits dazu aufgerufen hätten, den palästinensischen Holocaust zu beenden. Die Gegendemonstranten fragte er, ob sie gekommen seien, um den israelischen Terror und die Freudentänze mancher Zionisten nach den Morden an palästinensischen Kindern zu unterstützen. Die Wahrheit sei, so Vona, dass die eine Konfliktseite mit Milliarden Dollar unterstützt werde, während die andere nicht einmal über reines Trinkwasser und die notwendige medizinische Versorgung verfüge. Die Palästinenser hätten kein echtes Land, denn Gaza käme einem Konzentrationslager gleich. (1)

Gábor Vona appellierte auch an die nationalen Parteien im Westen, speziell an die Freiheitliche Partei Österreichs und den Front National in Frankreich, sie mögen zum israelisch-palästinensischen Konflikt klare Stellung beziehen und dadurch Vorwürfen begegnen, sie seien von Israel in die Tasche gesteckt worden. (2) Vona kündigte ein Schreiben an die genannten nationalen Parteien an, in dem er diese Stellungnahme einfordern werde. (1)

Bildquelle: http://alfahir.hu/

Bildquelle: alfahir.hu/[/caption]

Die Kundgebungsteilnehmer marschierten nach Abschluss der Veranstaltung zur Botschaft von Palästina, wo sie die palästinensische Botschafterin, Frau Marie Antoinette Sedin, begrüßte. In einer Ansprache erklärte sie unter anderem, dass es sich bei 70% der palästinensischen Opfer der israelischen Bombenangriffe auf Gaza um Zivilisten handle… (1)

Die palästinensische Botschafterin Marie Antoinette Sedin - Bildquelle: http://alfahir.hu/

Die palästinensische Botschafterin Marie Antoinette Sedin – Bildquelle: alfahir.hu/[/caption]

Schon vor einigen Tagen hatte Jobbik-Vorsitzender Gábor Vona in einem Brief an Marie Antoinette Sedin geäußert:

„Was zurzeit im Gaza-Streifen passiert, ist eine Schande. Israel beweist erneut, dass es ein aggressiver und unmenschlicher Staat ist, der jeden Tag gegen den Terrorismus predigt, während er selbst dessen dunkelster Vertreter ist.“ (3)

__________

(1) alfahir.hu/ugyanattol_szenved_a_magyar_es_a_palesztin_nep

(2) www.atv.hu/belfold/20140724-osszeszolalkoztak-a-jobbikosok-es-az-ellentuntetok-az-izraeli-nagykovetseg-elott

(3) Budapester Zeitung Nr. 30, Juli 2014, S. 14


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